Die Ungarische Sprache - A magyar nyelv

Die Modalbestimmungen - A módhatározók

 

 

Übersicht

 

Erklärung zum "heiraten" auf ungarisch

 

Modalbestimmungen?

Warum? Weshalb? Wieso?

... und Wofür?

Auf ungarisch: Miért?

Miért? versus Minek?

zweimal "um"

Das Suffix "-ért"

"für mich" vs. "ich verstehe"

Grund- und Zwecksätze

... und ihre Bildung im Deutschen und im Ungarischen

Mehr über den Zwecksatz

... und den Konjunktiv Präsens im Deutschen

... und den Imperativ im Ungarischen

Mehr über den Grundsatz

Kleine Unterschiede zwischen ungarischer und deutscher Bildungsweise

Die Bedeutungsvielfalt des deutschen"zu"

...und ein paar Erklärungen

Umwandlungs-
prozesse?!?

... und das dafür gebräuchliche Suffix im Ungarischen

Verharrendes oder Verbleibendes

Erklärung zum "heiraten" auf ungarisch

Eine mögliche Form der Bildung von Adverbien

Adjektiv versus Adverb im Deutschen...

... und im Ungarischen

Und noch eine Form zur Bildung von Adverbien im Ungarischen

Ein Verteilungssuffix

Ein Suffix für ungewöhnliche Zustände

Die ungarischer Art und Weise der "...weise"-Wörter

Ein Suffix für Zugehörigkeiten

Ein (bereits bekanntes) Suffix, diesmal für den seelischen Zustand

OHNE

STATT

GEMÄSS

DURCH

GEGEN I

GEGEN II

WEGEN

... gleich zweimal auf ungarisch

... und ein paar Beispiele dazu

Interesse FÜR

zum Vorteil FÜR

FÜR jemanden

FÜR/GEGEN

Und noch ein paar eher seltene Bestimmungen

Zusammenfassung

Resümee

 

 

Nun drängt sich bestimmt die Frage auf, warum zum Einen "heiraten" im Ungarischen ein dermaßen komplizierter Ausdruck ist und zum Anderen gleich zwei Formen hat.

Im Ungarischen macht man ja eigentlich in der Grammatik keinen Unterschied nach Geschlechtern. Aber beim Heiraten hat man sehr genau unterschieden, wer letzten Endes das Sagen hatte, jedenfalls aus traditionell patriarchalischer Sicht.

So wurde der Ausdruck "feleségül vesz valakit" von Männern benutzt. Er steht für "jemanden als Frau nehmen".

Für Frauen war der Ausdruck "feleségül megy vkihez" reserviert, der da bedeutet: "als Frau zu jemandem gehen".

Die Rolle der Frau war also klar die der Untergebenen. Das wurde dann auch in ihrem Namen deutlich. So war es lange Zeit in Ungarn üblich, dass die Ehefrau den Namen des Mannes komplett übernahm und lediglich ein "-né" am Ende angefügt wurde. Sie besaß also zwei Namen: den Mädchennamen und den Ehenamen.

Hatte also eine Buzás Mária einen Kovács Pál geheiratet, hieß sie nach der Heirat Kovács Pálné - Frau des Kovács Pál.
Auf den Grabsteinen stand dann letzten Endes meist wieder der Mädchenname, manchmal aber auch beide Namen, wenn für derartige Details das Geld ausreichte.

Heutzutage kann es sich eine Frau aussuchen, wie sie nach der Hochzeit heißen will. Unüblich ist die alte Ehenamensform dennoch nicht. Sie ermöglicht nämlich eine gewisse Anonymität im Schatten eines anderen Menschen - nichts für erfolgreiche und selbstbewusste Frauen!

 

weiter im Text

 

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Autor: Andreas Kraneis
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