Die Ungarische Sprache - A magyar nyelv
Die Modalbestimmungen - A módhatározók
Übersicht
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Erklärung zum "heiraten" auf ungarisch |
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... und ihre Bildung im Deutschen und im Ungarischen ... und den Konjunktiv Präsens im Deutschen ... und den Imperativ im Ungarischen Kleine Unterschiede zwischen ungarischer und deutscher Bildungsweise Die Bedeutungsvielfalt des deutschen"zu" ... und das dafür gebräuchliche Suffix im Ungarischen Verharrendes oder Verbleibendes Erklärung zum "heiraten" auf ungarisch Eine mögliche Form der Bildung von Adverbien Adjektiv versus Adverb im Deutschen... Und noch eine Form zur Bildung von Adverbien im Ungarischen Ein Suffix für ungewöhnliche Zustände Die ungarischer Art und Weise der "...weise"-Wörter Ein Suffix für Zugehörigkeiten Ein (bereits bekanntes) Suffix, diesmal für den seelischen Zustand ... gleich zweimal auf ungarisch ... und ein paar Beispiele dazu Und noch ein paar eher seltene Bestimmungen
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Nun drängt sich bestimmt die Frage auf, warum zum Einen "heiraten" im Ungarischen ein dermaßen komplizierter Ausdruck ist und zum Anderen gleich zwei Formen hat. Im Ungarischen macht man ja eigentlich in der Grammatik keinen Unterschied nach Geschlechtern. Aber beim Heiraten hat man sehr genau unterschieden, wer letzten Endes das Sagen hatte, jedenfalls aus traditionell patriarchalischer Sicht. So wurde der Ausdruck "feleségül vesz valakit" von Männern benutzt. Er steht für "jemanden als Frau nehmen". Für Frauen war der Ausdruck "feleségül megy vkihez" reserviert, der da bedeutet: "als Frau zu jemandem gehen". Die Rolle der Frau war also klar die der Untergebenen. Das wurde dann auch in ihrem Namen deutlich. So war es lange Zeit in Ungarn üblich, dass die Ehefrau den Namen des Mannes komplett übernahm und lediglich ein "-né" am Ende angefügt wurde. Sie besaß also zwei Namen: den Mädchennamen und den Ehenamen. Hatte
also eine Buzás Mária einen Kovács Pál geheiratet,
hieß sie nach der Heirat Kovács Pálné - Frau
des Kovács Pál. Heutzutage kann es sich eine Frau aussuchen, wie sie nach der Hochzeit heißen will. Unüblich ist die alte Ehenamensform dennoch nicht. Sie ermöglicht nämlich eine gewisse Anonymität im Schatten eines anderen Menschen - nichts für erfolgreiche und selbstbewusste Frauen!
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Autor: Andreas Kraneis
©
2002