Die Ungarische Sprache - A magyar nyelv
Die Verbalvorsilben I- Az igekötők I
Übersicht
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Ausführungen zu den meg-Verben II |
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Bei meggyógyít ist die Sache wieder sehr einfach. Während gyógyít eher für "heilen" im Sinne von "Behandeln" steht - Ausgang ungewiss -, trägt meggyógyít den Gedanken der Gesundung in sich. Wenn aber
nun keine Gesundung mehr möglich war, kommt es zum Trauerfall. So
gibts in jeder ungarisch verfassten Biographie eines Menschen, der nicht
mehr lebt, die Worte született und meghalt,
in der Bedeutung von "geboren" und "verstorben". Es
mutet schon ein wenig makaber ab, dass ausgerechnet der Todeszeitpunkt
mit dem Gedanken der Vollendung in Verbindung gebracht wird. Aber mal
ganz rationell betrachtet stimmt das ja. Umgekehrt aber wird születtet
nie mit meg- zusammen benutzt. Vielleicht
steht dahinter der Gedanke, dass der Mensch nur vollkommen auf die Welt
kommen kann, sonst wäre er nichts lebensfähig. meghal ist übrigens auch ein Wort, welches schnell mal falsch verstanden werden kann bei ungenauer Aussprache. So steht meghall für "etwas hören", "etwas venehmen". meghál wiederum bedeutet "übernachten". Und ein meghalad (vs. meghalt) steht für "übersteigen", "übertreffen". Bei meghív wird es wieder etwas schwieriger. hív steht ja eigentlich für "rufen", aber auch für "kommen lassen". Dass nun der vollkommene Ruf einer Einladung gleichkommen soll, wird da wohl erst auf den zweiten Blick klar. Übrigens auch die Berufung eines Professors auf einen Lehrstuhl wird mit "meghív" ausgedrückt. Man folgt also gewissermaßen einem Ruf. Übrigens, der Akzent auf dem í macht in diesem Falle sehr viel aus. Leider ist das den Suchmaschinen meistens nicht klar. Wer etwa bei Google einmal nach ("hív") - also mit Anführungsstrichen und einmal ohne Anführungsstriche sucht, landet im ersten Falle auf diversen ungarischen Seiten aller Coleur, im letzteren Falle auf Seiten, die sich mit dem AIDS-Virus beschäftigen.
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Autor: Andreas Kraneis
© 2007