Die Ungarische Sprache - A magyar nyelv

Die Verbalvorsilben I- Az igekötők I

 

 

Übersicht

 

Ausführungen zu den meg-Verben II

 

Es geht einfach

Es geht aber auch mehr

Deutsche Vorsilben und ihre Macken I

Deutsche Vorsilben und ihre Macken II

Die ungarischen Vorsilben

...und eine kleine Kuriosität

Die Vorsilbe ki-

... und ein paar Ausführungen zu ki-Verben

Die Vorsilbe be-

... und ein paar Ausführungen zu be-Verben

Die Vorsilbe fel-

... und ein paar Ausführungen zu fel-Verben

Die Vorsilbe le-

... und ein paar Ausführungen zu le-Verben I

... und ein paar Ausführungen zu le-Verben II

Die Vorsilbe el-

... und ein paar Ausführungen zu el-Verben I

... und ein paar Ausführungen zu el-Verben II

Die Vorsilbe meg-

... und ein paar Ausführungen zu meg-Verben I

... und ein paar Ausführungen zu meg-Verben II

... und ein paar Ausführungen zu meg-Verben III

(vorläufiges) Resümee

 

Bei meggyógyít ist die Sache wieder sehr einfach. Während gyógyít eher für "heilen" im Sinne von "Behandeln" steht - Ausgang ungewiss -, trägt meggyógyít den Gedanken der Gesundung in sich.

Wenn aber nun keine Gesundung mehr möglich war, kommt es zum Trauerfall. So gibts in jeder ungarisch verfassten Biographie eines Menschen, der nicht mehr lebt, die Worte született und meghalt, in der Bedeutung von "geboren" und "verstorben". Es mutet schon ein wenig makaber ab, dass ausgerechnet der Todeszeitpunkt mit dem Gedanken der Vollendung in Verbindung gebracht wird. Aber mal ganz rationell betrachtet stimmt das ja. Umgekehrt aber wird születtet nie mit meg- zusammen benutzt. Vielleicht steht dahinter der Gedanke, dass der Mensch nur vollkommen auf die Welt kommen kann, sonst wäre er nichts lebensfähig.
Es gibt zwar auch ein megszületlik im Ungarischen. Aber dieses steht eher für das Entstehen von Etwas, das Zustandekommen und bezieht sich vor allem auf Gegenstände.

meghal ist übrigens auch ein Wort, welches schnell mal falsch verstanden werden kann bei ungenauer Aussprache. So steht meghall für "etwas hören", "etwas venehmen". meghál wiederum bedeutet "übernachten". Und ein meghalad (vs. meghalt) steht für "übersteigen", "übertreffen".

Bei meghív wird es wieder etwas schwieriger. hív steht ja eigentlich für "rufen", aber auch für "kommen lassen". Dass nun der vollkommene Ruf einer Einladung gleichkommen soll, wird da wohl erst auf den zweiten Blick klar. Übrigens auch die Berufung eines Professors auf einen Lehrstuhl wird mit "meghív" ausgedrückt. Man folgt also gewissermaßen einem Ruf.

Übrigens, der Akzent auf dem í macht in diesem Falle sehr viel aus. Leider ist das den Suchmaschinen meistens nicht klar. Wer etwa bei Google einmal nach ("hív") - also mit Anführungsstrichen und einmal ohne Anführungsstriche sucht, landet im ersten Falle auf diversen ungarischen Seiten aller Coleur, im letzteren Falle auf Seiten, die sich mit dem AIDS-Virus beschäftigen.

 

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Autor: Andreas Kraneis
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