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Warum ist
es nun so wichtig, dieses Vokalismus zu verinnerlichen?
Ganz einfach.
Das Ungarische arbeitet sehr viel mit Suffixen, die regelrecht ans Wortstammende
angeklebt werden. Und diese Suffixe folgen dem Vokalismus des Wortes.
Hochvokalische
Worte erhalten hochvokalische Suffixe, tiefvokalische Worte demzufolge
tiefvokalische Suffixe. Man denke an die eben genannten Brücken-Beispiele
oder aber an jene "Unworte" aus der Einleitung:
tehetetlenségünkkel
igazságtalanságunkkal
Egal also,
ob nun Besitzverhältnisse oder der Plural oder Objektverhältnisse
oder gar alles auf einmal ausgedrückt werden soll: immer wieder tauchen
die Suffixe auf, die dann dem Vokalismus des Stammwortes folgen.
Und das gilt
natürlich nicht nur für die Deklination der Substantive sondern auch für
die Konjugation der Verben.
| állok |
ich
stehe |
| állunk |
wir
stehen |
| szeretek |
ich
mag |
| szeretünk |
wir
mögen |
| ülök |
ich
sitze |
| ülünk |
wir
sitzen |
Wie man sieht,
für die 1.Person Einzahl gleich drei verschiedene Suffixe, nämlich
ok für tiefvokalische und ek/ök
für hochvokalische Verben. Wann nun ek
oder ök benutzt werden muss,
hängt vom (letzten) Stammvokal ab. Ist dieser ein Umlaut, wird ök
benutzt, ansonsten ek.
Normalerweise
aber stehen jeweils nur ein Suffix für jede Tonlage zur Verfügung.
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